Deutsche Rentenversicherung

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Differentielle Therapie des Post-Covid-Syndroms in der medizinischen Rehabilitation (PCS-MR)

Das Post-/Long-Covid-Syndrom tritt als Folgeerkrankungen einer akuten Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus auf. Anhaltende Beschwerden über eine Zeitspanne von 4 Wochen ab Infektion werden als Long-COVID, eine Persistenz von mehr als 12 Wochen werden als Post-COVID-Syndrom (PCS) bezeichnet. Dieses neue Krankheitsbild betrifft verschiedene Organsysteme im Rahmen einer komplexen Multisystem-Erkrankung. Schwerpunktmäßig betroffen sind Lunge, Gehirn, zentrale und periphere Nerven, Gelenke sowie das Herz- und Gefäßsystem. Unter den führenden Symptomen beeinträchtigen vor allem allgemeine Müdigkeit und Kraftlosigkeit (Fatigue), Belastungsintoleranz und kognitive Störungen (fehlende Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisstörungen) die Patienten und führen zu wesentlichen Einschränkungen in Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit auch noch Monate nach der eigentlichen Infektion. Die Prävalenz des PCS variiert je nach untersuchter Patientenpopulation und wird über alle Patienten hinweg mit einer Häufigkeit von bis zu 15 % angenommen. Die Pathogenese des PCS ist nicht geklärt und scheint sich zudem zwischen verschiedenen Patienten(gruppen) zu unterscheiden. Mögliche Ursachen sind langdauernde Gewebeschäden, die Persistenz von Viren/ Virusbestandteilen sowie eine chronische (Hyper-)Inflammation und/oder Autoimmunphänomene. Entsprechend erfolgt eine Therapie bzw. Rehabilitation aktuell überwiegend Symptom-orientiert und in Anlehnung an etablierte Verfahren zur Behandlung anderer Erkrankungen. Inwieweit diese klassischen Therapiemaßnahmen effizient sind, ist Gegenstand aktueller Forschung. Ziel der geplanten Untersuchungen ist es, die Wirksamkeit von angepassten Therapien in den Bereichen Ausdauertraining, Atemtherapie und Ernährungstherapie hinsichtlich einer Verbesserung der Leitsymptomatik im Rahmen der medizinischen Rehabilitation zu untersuchen. Hierzu sollen im aktuellen Vorhaben 1) Intervall- und kontinuierliches aerobes Ausdauertraining verglichen, 2) die Effekte der Speläotherapie auf die pulmonale Diffusionskapazität analysiert und 3) die Wirkung einer Proteinsupplementierung auf die kognitive Leistungsfähigkeit untersucht werden. Wir nehmen an, dass die gezielte Anpassung der betreffenden Therapiebereiche den mittel- und langfristigen Heilungsverlauf von Patienten mit PCS positiv beeinflussen kann.