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Veränderter Sauerstoffverbrauch bei Patienten mit Post-Covid Syndrom

Forschergruppe der Klinik Königsfeld publiziert im Journal "Microvascular Research" neue Daten zur beeinträchtigten Gewebeoxygenierung bei Patienten mit Post-covid-Syndrom.

Post-COVID-19-Syndrom (PCS) und die damit verbundenen vielfältigen klinischen Manifestationen stellen eine wachsende Belastung für die globale Gesundheit und das Sozialsystem dar. PCS tritt bei bis zu 10% der COVID-19-Patienten auf und äußert sich durch anhaltende Symptome, wie starke Müdigkeit, kognitive Defizite, kardio-pulmonale und körperliche Beeinträchtigungen. Die Ursache von PCS ist noch nicht vollständig verstanden, aber verschiedene pathophysiologische Mechanismen wie virale Toxizität, Immundysregulation, Entzündung und Hyperkoagulabilität sowie Endothelschäden werden diskutiert. In dieser Studie wurden Veränderungen der Gewebe-Sauerstoffversorgung bei PCS-Patienten untersucht. Durch eine Blutflussunterbrechung mit Hilfe einer Oberarmmanschette wurde eine Sauerstoffunterversorgung (Ischämie) für 3 Minuten herbeigeführt. In diesen 3 Minuten wurde mit Nahinfrarotspektroskopie gemessen, wie der Anteil des Sauerstoffs im Gewebe sinkt. Es wurde festgestellt, dass PCS-Patienten eine langsamere Abnahme des Sauerstoffs im Gewebe während der Ischämie aufweisen als Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und gesunde Personen. Dies deutet darauf hin, dass bei PCS-Patienten der Sauerstoffverbrauch im Gewebe oder die Sauerstoffbereitstellung auch nach der akuten COVID-19-Infektion beeinträchtigt ist. Typische PCS-Symptome wie eingeschränkte kardiovaskulärer Fitness und Muskelschwäche könnten dadurch erklärt werden. Es wird vermutet, dass die Veränderungen in der Gewebe-Sauerstoffversorgung auf eine reduzierte Konzentration von Mikrogefäßen und/oder eine Beeinträchtigung der mitochondrialen Funktion zurückzuführen sein könnten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine gezielte medizinische Rehabilitation mit Fokus auf die Verbesserung der Mikrozirkulation und mitochondrialen Funktion für PCS-Patienten hilfreich sein könnte. Weitere Forschung ist erforderlich, um diese Beobachtungen zu bestätigen und geeignete Behandlungsansätze zu identifizieren.

Grafik "veränderter Sauerstoffverbrauch bei Patienten mit Post-Covid Syndrom"Quelle:Schäfer H, Teschler M, Mooren FC, Schmitz B. Microvasc Res. 2023 Jul;148:104551. doi: 10.1016/j.mvr.2023.104551. Epub 2023 May 16. PMID: 37201676 Free PMC article. Grafik zum Artikel

Abbildung 1: Vergleich des Anteils sauerstoffreichen Blutes (Hemoglobin), ausgedrückt als Index der Gewebssättigung, zwischen den Gruppen Post Covid (PCS), Herzpatienten (CVD) und Gesunden (Healthy). Nach 120 Sekunden wurde eine Blutdruckmanschette aufgepumpt. Die Zellen verbrauchen weiter Sauerstoff, da aber kein sauerstoffreiches Blut mehr nachkommen kann, sinkt der Anteil des Sauerstoffs im Gewebe. Bei PCS-Patienten ist der Sauerstoffverbrauch im Gewebe oder die Sauerstoffbereitstellung auch nach der akuten COVID-19-Infektion beeinträchtigt.

Quelle:

Schäfer H, Teschler M, Mooren FC, Schmitz B. Microvasc Res. 2023 Jul;148:104551. doi: 10.1016/j.mvr.2023.104551. Epub 2023 May 16. PMID: 37201676 Free PMC article.

https://doi.org/10.1016/j.mvr.2023.104551